Waldbrand am Kögele

Im Zuge des Absperrdienstes für die Prozession am Sonntag, den 18.06.2023 konnte von den eingeteilten Feuerwehrmitgliedern gegen 09:00 Uhr eine Rauchentwicklung am Axamer Kögele beobachtet werden.

Bereits vom Feuerwehrhaus aus konnte eine rasch zunehmende Rauchentwicklung festgestellt werden. Parallel dazu gingen die ersten Notrufe bei der Leitstelle Tirol und im Gerätehaus der Feuerwehr Axams ein. An dieser Stelle sei erwähnt, dass unser Feuerwehrhaus nur im Einsatzfall besetzt ist und jeder Notstand über die Notrufnummer 122 zu melden ist.

Durch die Lage der Einsatzstelle forderte der Einsatzleiter Kommandant ABI Andreas Mair einen Hubschrauber zur genaueren Erkundung an. Gleichzeitig wurde zum allerersten Mal der Sonderalarmplan Waldbrand durch den Einsatzleiter ausgelöst. In diesem, nur in Innsbruck-Land hinterlegten Alarmplan, sind zusätzliche Feuerwehren mit speziellem Equipment sowie weitere Hubschrauber, die Flughelfer, die Bergrettung und die Bezirkszentrale hinterlegt. Umgehend rückten folgende Einsatzkräfte zum Sammelpunkt in der Axamer Lizum aus:

  • Feuerwehr Axams mit KDO, TLFA, LFA-B, KLF und LAST
  • Feuerwehr Grinzens mit BLF und LFA-B
  • Feuerwehr Mutters mit BLF und TLFA
  • Feuerwehr Zirl mit KDOF, SLF und LAST
  • Libelle Polizei
  • Bergrettung Axams
  • Polizeiinspektion Axams
  • Rettungsdienst mit REF und RTW
  • Berufsfeuerwehr Innsbruck mit IOF, TF-3 und HTF
  • Bezirkszentrale Innsbruck-Land
  • Öffentlichkeitsarbeit Innsbruck-Land
  • Wucher Helikopter

Zusätzlich sind mehrere Funktionäre des Bezirksfeuerwehrverbandes zur Einsatzstelle angerückt:

  • Bezirksfeuerwehrkommandant Thomas Reiner
  • Sachgebietsleiter Flugdienst im ÖBFV und LFV Tirol Jörg Degenhard
  • Abschnittskommandant Andreas Mair
  • Sachgebietsleiter Flugdienst IBK-Land Christian Schwaninger
  • Sachgebietsleiter Bezirkszentral IBK-Land Andreas Steinmayr
  • Sachgebietsleiter Öffentlichkeitsarbeit Manuel Würtenberger
Auch unser Bürgermeister Thomas Suitner eilte schnellstmöglich in die Lizum.

Durch die Größe der Einsatzstelle wurden mehrere Einsatzabschnitte festgelegt und mit separaten Einsatzabschnittsleitern besetzt.

  • Gesamteinsatzleiter und Abschnittsleiter Feuerwehr Berg KDT Andreas Mair
  • Abschnittsleiter Feuerwehr Sammelplatz  KDTSTV Stefan Kirchebner
  • fliegerische Einsatzleitung: Robert Bruckner
  • Abschnittsleiter Feuerwehr Lageführung: Andreas Steinmayr
  • Einsatzleiter Rettungsdienst Christian Eberl
  • Abschnittsleiter Bergrettung Berg Walter Stonig
  • Abschnittsleiter Bergrettung Sammelplatz Wolfgang Happ

Zu Beginn erfolgten mehrere Wasserabwürfe durch den Polizeihubschrauber. Das dafür benötigte Wasser kam vom TLFA Axams, welches widerum durch den Hydranten versorgt wurde.

Die angerückte Feuerwehr Grinzens bereitete die Ausrüstung für die Bekämpfung von Bodenfeuern für den Transport mit dem Hubschrauber vor und half den Feuerwehrkameraden, die spezielle zusätzliche Schutzausrüstung anzulegen. Gleichzeitig baute die Feuerwehr Mutters den Löschwasserbehälter zur Befüllung des „Bambi-Bucket“, dabei handelt es sich um einen Löschwasserbehälter für den Hubschrauber, auf. Die Feuerwehr Zirl konnte zum ersten Mal ihr neues Kommandofahrzeug, ausgestattet mit zwei fixen Arbeitsplätzen, für die fliegerische Einsatzleitung am Sammelplatz in Stellung bringen. Das Material für die Flughelfer transportierte der LAST-Zirl zur Einsatzstelle. Für eine ausreichende Wasserversorgung saugte das SLF (Schweres-Löschfahrzeug) beim Axamer Bach an und versorgte im Relaisbetrieb mit den LFA-B Axams das TLFA Axams und den Löschwasserbehälter. Durch die Bezirkszentrale wurde eine komplette Lageführung mit Einsatzdokumentation errichtet und betrieben.

Mit mehreren Flügen wurde zuerst Einsatzpersonal und in weiterer Folge Werkzeug, Pumpen und Schläuche am Gipfel abgesetzt. Nachdem das offene Feuer durch weitere Wasserabwürfe gelöscht war, errichtete die Bergrettung mehrere Sicherungspunkte und bereitete die Löschmannschaft auf die schwierige Arbeit im steilen Gelände vor. Mit Gurten ausgestattet und durch die Bergrettung gesichert, stiegen die Feuerwehrmänner in den ca. 300 Quadratmeter umfassenden Brandbereich ab, gruben mit Schaufel und Pickel die Glutnester aus und löschten diese ab. Unterstützung erhielt die Löschmannschaft durch die Berufsfeuerwehr Innsbruck, welche mit ihrer Wärmebilddrohne unsere Kameraden punktgenau zu den Glutnestern führen konnte. Um eine körperliche Überlastung bei dieser fordernden Tätigkeit zu vermeiden, musste die Löschmannschaft alle 30 Minuten ausgetauscht werden. 

Nach sieben Stunden Dauereinsatz ertönten die langerwarteten Worte „Brand aus“. Somit konnte um 16:00 Uhr mit dem Rückbau des Einsatzabschnittes Berg begonnen und mit dem letzten Personenflug um 17:00 Uhr beendet werden. Der Abbau des Einsatzabschnittes Sammelplatz endete um 17:30 Uhr. Wer nun glaubt, dass damit der Einsatz abgearbeitet war und die Kameraden nach Hause konnten, der täuscht sich. Im Gerätehaus mussten rund 20 Schläuche gewaschen und getrocknet, zahlreiche Handwerkzeuge gereinigt und die Fahrzeuge auf Vollständigkeit und Einsatzbereitschaft überprüft werden.